Technologietrends – aktuelle Befragung des Swico – und die Schule?

Das Zusammenspiel von Prozessveränderungen einhergehend mit einem Kulturwandel und der Nutzung adäquater Technologien ist beim Projekt des Regierungsrates «Digitale Verwaltung» des Kantons Zürich die Basis für den digitalen Wandel – wie auch für die Fachstelle Bildung und ICT des Volksschulamtes. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass digitale Technologien grossen Einfluss auf die Möglichkeiten in der Prozessgestaltung, wie auch auf die Entwicklung der (Schul-)Kultur hatten und haben.

Das Zusammenspiel von Prozessveränderungen einhergehend mit einem Kulturwandel und der Nutzung adäquater Technologien ist beim Projekt des Regierungsrates «Digitale Verwaltung» des Kantons Zürich die Basis für den digitalen Wandel – wie auch für die Fachstelle Bildung und ICT des Volksschulamtes. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass digitale Technologien grossen Einfluss auf die Möglichkeiten in der Prozessgestaltung, wie auch auf die Entwicklung der (Schul-)Kultur hatten und haben.

Aktuell hat der Swico, der Verband für die Interessenvertretung der ICT- und Internetbranche eine Befragung seiner Mitglieder herausgegeben, wie sie die Technologie-Trends einschätzen (direkter Link zur Befragung und Auswertung). Dabei ging es einerseits um Investitionen, welche in Technologien getätigt werden als Indikator, welche Bedeutung ihr beigemessen wird und andererseits auch Projekte, welche mit diesen Technologien realisiert werden. Ausgewiesen wurde dabei zudem, welche Branchen besonders stark in die einzelnen Trends investieren.

Dabei hat sich gezeigt, dass Verwaltung und Bildung, welche zusammengenommen wurden, gut in viele Trends investiert und Projekte umsetzt. Ganz vorne dabei ist die Verwaltung/Bildung im Bereich Cybersecurity. Aber auch die anderen Trends könnten auf die Schule zukommen oder sind z.T. schon angekommen. Vier Trends habe ich herausgegriffen, um diese kurz vorzustellen und anzudenken was sie im Kontext Schule bedeuten könnten.

Wenn es nach dem Swico geht, dann werden die Cloud-Dienste die Gamechanger der Digitalisierung werden. Dies nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in Verwaltung und Bildung. Der grosse Vorteil besteht für Nutzende von Cloud-Diensten darin, dass bezogene Dienstleistungen wie Speicherplatz, Applikationen wie Office, Musik (Bsp. spotify), Filme (Bsp. Netflix), Bücher etc. durch Abonnemente gelöst werden und nicht mehr durch Installation auf bestimmten Geräten. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bezüglich der Zugänglichkeit und oft auch passgenaue Käufe von bestimmten Dienstleistungen. Bezahlt wird diese Flexibilität mit der Gefahr, dass der Serverstandort nicht in der Schweiz ist oder User-Daten ungenügend geschützt werden. Bereits während des Fernlernens hatte sich gezeigt, dass der geschützte Zugriff auf Daten der Schule eine grosse Erleichterung bei der Organisation und Durchführung von Unterricht war. Zudem wird durch die Auslagerung ausgewählter Bereiche in die Cloud die Infrastruktur der Schule vereinfacht (siehe auch ICT-Coach – Cloud-Dienste).  

Ein weiterer grosser Trend wird im Bereich von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) gesehen. AR wird von Nutzenden oft gar nicht als solches wahrgenommen. Wir nutzen Filter für Fotos oder die Navigationsmöglichkeiten des Handys. Durch die einfache Nutzung von AR meist ohne Zubehör ausser dem Smartphone, wird ihr ein hohes Verbreitungspotential vorausgesagt.  Mit VR kann in eine andere Welt eingetaucht werden, welche für den Unterricht das Erschliessen von sonst nicht möglichen Kulturen oder Regionen ermöglicht oder z.B. eine Reise in den menschlichen Körper oder das Eintauchen in fremde Kulturen ermöglicht. Es wird nicht nur über etwas gelernt, sondern regelrecht ins Thema eingetaucht (siehe auch ICT-Coach Interkulturelle Aspekte).     

Ein Bereich, der zwar nicht der grösste Trend bei den Befragten ist, aber in der Bildung ganz neue Möglichkeiten eröffnen könnte, ist „Cognitiv Computing“. Darunter werden alle Technologien verstanden, welche auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Signalverarbeitung basieren und Anwendungen aus den Bereichen maschinelles Lernen, Denken und Urteilen, Verarbeitung natürlicher Sprachen, Sprechen und Sehen, Mensch- Maschine-Interaktion und Dialogerzeugung integrieren (siehe Bericht Swico). Z.B Google search oder wenn wir einen Sprachassistenten wie Siri nutzen, fällt dies bereits darunter, d.h. es gibt eine Zusammenarbeit und Interaktion von Mensch mit dem künstlichen kognitiven System. Das ist eine neue Kulturtechnik. Dabei stellen sich Fragen wie verändert diese Kulturtechnik das Lernen, was müssen die SuS über die Zusammenarbeit mit dieser Technologie wissen, dass sie diese selbstverantwortlich nutzen können? Ist es dann legitim, wenn SuS ihren Aufsatz oder ihr Referat durch Cognitiv Computing schreiben lassen und abgeben bzw. halten? Wie wird dies bewertet? Ganz ähnlich wie bei der Nutzung des Taschenrechners wird die Frage sein, ob etwas besser oder richtiger ist, wenn es selber im Kopf oder mit dem Taschenrechner gerechnet ist.

Digitale Plattformen bringen User mit unterschiedlichen, aber zu einander passenden, Interessen zusammen, z.B. bei Wohnungsvermittlungs- oder Stellenvermittlungsplattformen. Einige der wertvollsten Unternehmen der Welt gründen ihren Erfolg auf Geschäftsmodelle der digitalen Plattform-Ökonomie, z.B. Airbnb. Im Bildungsbereich ist die Khan-Academy eine bekannte Anbieterin. Ob diese die traditionellen Bildungsanbieter mit Präsenzunterricht verdrängen können, ist eine offene Frage. Interessant ist aber der Plattform-Gedanke auch innerhalb der Schule. Wenn das eigene Learn-Management-System als Plattform angeschaut wird, wo nicht nur Lehrpersonen Anbietende sein können, sondern auch Schülerinnen und Schüler und alle auch Nachfragende, dann kann auch schon eine Schule diesen Plattformgedanken umsetzen und gleiche Interessen zusammenbringen.

Für die Wirtschaft liefert eine solche Studie Hinweise, in welche Richtung Investitionen fliessen, um Trends zu erkennen. Den Wert von digitalen Technologien für die Bildung leitet sich daraus aber noch nicht per se ab. Daher ist es wichtig, dass auch Schulen sich für die neusten Entwicklungen interessieren und diese wo immer möglich auch ausprobieren und sich dazu weiterbilden. Gerade die PICTS liefern dazu eine wichtige Arbeit, um aus ihrem Netzwerk heraus Trends zu erfahren und diese auf ihren Einsatz an der eigenen Schule zu beurteilen.  

Die prägenden Prozesse einer Schule sind im Bereich Unterricht, als Kerngeschäft der Schule angesiedelt. Wie z.B. der Plattformgedanke, Cognitive Computing oder AR/VR den Unterricht verändern, hängt stark davon ab, ob die Mitarbeitenden der Schule über das notwendige technologische Wissen verfügen. Weiterbildung dazu sind zwingend. Zusammen mit dem fachdidaktischen Wissen kann ein Schulteam mit diesem neu erworbenen digitalen technologischen Wissen Unterricht und die Zusammenarbeit an der Schule weiter entwickeln und neu denken.

Facebooktwitter

Schreibe einen Kommentar