Fragen und Antworten Forum Schulleitung

Werden Personen im Schulfeld prioritär geimpft?

Die Gesundheit aller Lehrpersonen ist uns wichtig und wir können Ihnen versichern, dass die Thematik Impfungen für Lehrpersonen uns ein grosses Anliegen ist und wir dies auch an den entsprechenden Stellen einbringen. Die Strategie, welche Gruppen von Personen zuerst geimpft werden, hat der Bund aufgrund der noch begrenzten Verfügbarkeit von Impfdosen festgelegt. Darauf haben wir keinen Einfluss. Lehrpersonen, die gemäss Definition des BAG zu den gefährdeten Personen zählen, können sich jedoch bereits heute über ihre Ärzte / ihre Ärztinnen impfen lassen.

Wird es einen Impfzwang für Lehrpersonen geben?

Eine allgemeine Impfpflicht für die Bevölkerung ist rechtlich grundsätzlich ausgeschlossen. Durch transparente und verständliche Informationen, soll jede Person frei entscheiden können, ob sie sich impfen lassen will.

Das Epidemiengesetz sieht lediglich vor, dass Bund und Kantone Impfungen von gefährdeten Personengruppen und bestimmten Personen unter engen Voraussetzungen für obligatorisch erklären könnten («Impfobligatorium» oder «Impfpflicht»). Niemand kann aber gezwungen werden, sich impfen zu lassen (kein «Impfzwang»).

Nicht nur der Bund und die Kantone können Massnahmen ergreifen. Auch Spitäler können zum Schutz ihrer Patientinnen und Patienten Massnahmen ergreifen. Dies basiert aber auf dem Arbeitsrecht und nicht auf dem Epidemiengesetz. Zum Beispiel kann vorgeschrieben werden, dass auf einer Abteilung mit immungeschwächten, krebskranken Kindern, das Personal beispielsweise gegen Masern geimpft sein muss oder die Masern nachweislich gehabt haben muss. Wenn in einem Spital eine Impfpflicht für gewisse Stationen gilt und einzelne Gesundheitsfachpersonen sich nicht impfen wollen, dann dürfen sie dort nicht arbeiten (Quelle: BAG)

Wie gehe ich mit Lehrpersonen um, welche sich nicht impfen lassen möchten?

Lehrpersonen können nicht gegen ihren Willen geimpft werden. Das Volksschulamt empfiehlt, mit der Lehrperson das Gespräch zu suchen, sie einerseits auf ihre Vorbildfunktion und ihre gesellschaftliche Verantwortung aufmerksam zu machen und ihr anderseits ihrer Erwartung zu kommunizieren. Von Druckversuchen ist abzusehen.

Wann können Lager wieder durchgeführt werden? Und muss auch der Kanton, in welchem das Lager stattfindet, Klassenlager erlauben?

Das ist vom Verlauf der Pandemie, Entscheid Bundesrat, Regierungsrat etc. abhängig. Die Vorgaben und die Schutzkonzepte des Zielortes sind immer auch zu beachten.

Gehören Jugendliche ab 14 Jahren noch zu weniger ansteckenden Kindern oder schon zu Erwachsenen?

Die Inzidenz bei 10 – bis 19-Jährigen liegt mit 89% nahe jener der Erwachsenen. Die Inzidenz bei unter 10-Jährigen ist 8x tiefer als bei Erwachsenen (gemäss Kispi-Newsletter vom 5. März 2021). Da jedoch mit der Zeit die Ansteckungen hauptsächlich durch Mutationen verursacht wurden, nimmt man an, dass Kinder auch unter 10 Jahren vermehrt betroffenen sein können. Ob sie den Virus effektiv auch besser weitergeben können, ist noch nicht abschliessend geklärt. Trotzdem wurden die Testkriterien bei Kindern mit Krankheitssymptomen, die älter als 6 Jahre sind, denen der Erwachsenen angeglichen.


Die britische Zeitung Financial Times beziffert die Zahl der Covid-Toten auf 0.03% der Weltbevölkerung. Stimmt diese Zahl?

Das ist schwer zu sagen, ohne die genaue Grundlage für diese Aussage zu kennen. Viel bedeutsamere Hinweise zu den Opfern von Corona kann man den Statistiken betreffend zu erwartender Sterblichkeit und der sogenannten Übersterblichkeit entnehmen. Beispielsweise beim Bundesamt für Statistik: https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/gesundheit/gesundheitszustand/sterblichkeit-todesursachen.html

Gibt es noch andere Messungen als die der Antikörper oder wie werden diejenigen positiven Kinder erfasst, welche keine Antikörper aufweisen?

Vielleicht verstehe ich die Frage nicht: Antikörper können nur bei einer Blutentnahme festgestellt werden und das macht man im Spital oder z.B. zu Studienzwecken wie bei Ciao Corona. Hingegen messen die Tests die Antigene, d.h. ist ein Kind angesteckt worden mit dem SARS-CoV-2-Virus und dieser hat sich in den Zellen der Schleimhäute des Lufttraktes festgesetzt und vermehrt, dann wird ein Test positiv ausfallen.

Weshalb wird an den Sonderschulen Massentestungen empfohlen?

Sonderschulen können oft die Schutzmassnahmen nicht vollumfänglich einhalten und die Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen können die Maske nicht tragen und / oder auch die Lehr- und Betreuungspersonen nicht immer. D.h. dort ist ein erhöhtes Risiko für eine Übertragung vorhanden. Dann gibt es Sonderschulheime mit Wohngruppen, wo man so eng zusammenlebt wie in einem familiären System, wo eben auch das Maskentragen kaum möglich ist.  

Weshalb gibt es Unterschiede bei den Kantonen bezüglich Maskenpflicht ab der 4. Primarklasse? Wäre es nicht möglich gewesen, dass da mehr Kongruenz hätte entstehen können?

Da die öffentliche Volksschule gewollt eine kantonale Angelegenheit ist, liegt es in der Natur der Sache, dass nicht alle Entscheide der Kantone identisch mit denen der anderen sind. Selbstverständlich sprechen sich die Kantone ab.

Wird der zusätzliche Aufwand für Schulleitungen und Lehrpersonen bei einer Ausbruchstestung oder zukünftig Reihentestung vom VSA als Überzeit vergütet?

Massentests finden in der Regel zu Beginn des Unterrichts statt. Entsprechend ist bei Lehrpersonen davon auszugehen, dass dies nicht zu einem zusätzlichen Aufwand führt.

Die Anordnung von Überzeit bei Schulleitenden liegt in der Kompetenz des oder der Vorgesetzten. Überstunden sind prioritär durch Gewähren von Freizeit zu kompensieren. Eine Vergütung würde das Volksschulamt auf Antrag prüfen, wenn die Kompensation aus betrieblichen Gründen nicht möglich wäre. Nach Ansicht des Volksschulamtes wird – wie auch in anderen Situationen – allenfalls ein Initialaufwand gegeben sein.

Wird es für MAG/MAB von Lehrpersonen konkrete Tools, Formulare etc. als verbindliche, verordnete Vorgaben geben? Oder können bewährte oder neu entwickelte Grundlagen genutzt werden, die sich an den örtlichen Gegebenheiten orientieren?

Es wird verbindliche neue Richtlinien für die Beurteilung der Lehrpersonen und die der Schulleitungen geben. Diese sind weit gefasst und stecken die Minimalanforderungen an die Beurteilungsverfahren ab. Innerhalb dieser Leitplanken haben die Schulen die Freiheit, eigene lokale Verfahren anzuwenden. Ein einfaches Formular ist in Arbeit.

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