schmizh-Summit vom 05. November 2022

Den digitalen Wandel an der Volksschule ganzheitlich denken…

Am Samstag, 05. November 2022, fand in den Räumlichkeiten des „Karl der Grosse“ in Zürich der schmizh-Summit II statt. Ungefähr 40 Personen folgten der Einladung zu diesem Netzwerktreffen, um sich auszutauschen und über wichtige Themen des digitalen Wandels an der Zürcher Volksschule zu diskutieren.

Pädagogischer ICT-Support im Zeichen des digitalen Wandels

In einem ersten Teil führte Simone Büchi, Co-Leitung Fachstelle Bildung und ICT, Volksschulamt, aus, wie sich der digitale Wandel auf die Volksschule und im Speziellen auf die pädagogischen ICT-Supporter auswirken wird. In zwei Workshops hat das Volksschulamt zusammen mit Vertretern aus verschiedenen Anspruchsgruppen und Verbänden aufgearbeitet, wie sich die Rolle der pädagogischen ICT-Supporter in den kommenden Jahren verändern wird. Es ist davon auszugehen, dass der pädagogische Einsatz der ICT-Supporter im Unterricht abnehmen wird, da Lehrpersonen im Umgang mit ICT-Mitteln immer sicherer werden. Dies bedeutet aber nicht, dass es keine gut ausgebildeten Lehrpersonen mehr an der Volksschule braucht, welche sich um den Einsatz der ICT-Mittel kümmern. Vielmehr zeigt sich, dass der digitale Wandel an der Volksschule ganzheitlicher mitgedacht werden muss. Ganzheitlich heisst, dass in einer Schule sowohl die Organisations-, die Personal- als auch die Unterrichtsentwicklung vom digitalen Wandel her gedacht werden muss. Es braucht also die Rolle einer Leitungsperson für den digitalen Wandel – die Leitung Digitalität. In diesem Zusammenhang zeigte Simone Büchi klar auf, dass diese Rolle und die ihr zugeschriebenen Aufgaben nicht in kurzer Zeit seriös aufgebaut werden können. Vielmehr braucht es dazu eine Phase der Transformation von mehreren Jahren, in welcher die einzelnen Schulen ihre Strukturen anpassen können. Die Fachstelle plant in vier Phasen. Einerseits die Vorbereitungsphase, in welcher wir uns jetzt befinden. Weiter die Phasen Unterricht und Digitalität, in welchen sich die neuen Rollen und Aufgaben schärfen sollen und zum Schluss die Phase des Betriebs, in welcher die Transformation abgeschlossen und die Aufgabenbereiche geklärt sein sollen.

Um die Transformationsphase gewinnbringend zu begleiten, hat die Geschäftsleitung des Volksschulamtes drei Ziele definiert:

  1. Die Volksschullehrpersonen des Kantons Zürich können die Anwendungskompetenzen gemäss Lehrplan 21 in ihren Fachbereichen umzusetzen und im Mitarbeitendengespräch ausweisen.
  2. Die Lehrpersonen des 1. Zyklus können die Kompetenzen von «Medien und Informatik» des Lehrplan Volksschule Kanton Zürich integrativ in den Fachbereichen umsetzen.
  3. Alle Mitarbeitenden der Schule nutzen die von der Schule vorgegebenen, digitalen Tools für organisatorische, administrative und kommunikative Prozesse gemäss den Standards der Schule.

Um diese Ziele zu erreichen, sieht es das Volksschulamt als unabdingbar an, dass sich die pädagogischen ICT-Supporter auf ihre Kernaufgaben zurückbesinnen. Sie sollen ihre Tätigkeit auf die Kompetenzen im Lehrplan 21 fokussieren, indem sie die notwendigen lokalen Rahmenbedingungen und Angebote für die Angestellten schaffen und sich zwecks Ressourcensparsamkeit und Qualitätsspeicherung vernetzen. Diese Vernetzung soll in einem Fachnetzwerk PICTS sichergestellt werden, welches durch das Volksschulamt mitinitiiert, gefördert und betreut wird. In der Phase Vorbereitung soll dazu eine Kerngruppe aus pädagogischen ICT- Supportern, Vertretungen aus Verbänden und Institutionen sowie weitere interessierte Fachpersonen gebildet werden, welche die Planung eines Fachnetzwerks PICTS angehen. Simone Büchi rief alle Interessierten dazu auf, sich per Mail bei edu-ict@vsa.zh.ch zu melden, falls sie sich die Mitarbeit in der Kerngruppe vorstellen können.

Die Ausführungen zur Transformationsphase von Simone Büchi wurden von den Anwesenden sehr positiv aufgenommen. Mehrere Stimmen äusserten sich dahingehend, dass sie das Einführen einer Leitung Digitalität als sinnvoll erachten, um so sicherzustellen, dass der digitale Wandel ganzheitlich in die Schulentwicklung einfliesst. Zudem merkten die Anwesenden Fachpersonen an, dass sie die Rückbesinnung auf die Kernaufgaben und dem einhergehenden Fokus auf den Lehrplan 21 des pädagogischen ICT-Supports als eine sinnvolle Massnahme erachten, um die Tätigkeit des pädagogischen ICT-Supports weiter zu stärken. Alles in allem darf festgehalten werden, dass der Fachverband schmizh die Bestrebungen des Volksschulamtes für den digitalen Wandel unterstützt und mitträgt.

Fachinputs zu Makerspace und Gamification

Der zweite Teil des Morgens stand unter dem Zeichen von Makerspace und Gamification. Nico Rittmann zeigte anhand von Praxisbeispielen auf, wie Games sinnvoll und lernzielzentriert in den Unterricht eingebaut werden können. Er hob aber nicht nur die positiven Bereiche hervor, sondern zeigte auch, mit welchen Stolpersteinen man rechnen muss und wo Gefahren lauern können. Im zweiten Workshop führte Philipp Zimmer aus, wie an seiner Schule ein Makerspace nachhaltig eingeführt wurde. Dabei legte er den Fokus auf den Einführungsprozess und zeigte auf, dass es manchmal wichtig ist, kreative Lösungen zu finden.

Nach den spannenden Inputs konnten sich die Anwesenden beim Apéro riche weiter vernetzen und so den informativen Morgen ausklingen lassen.

Ein grosses Dankeschön für diesen gelungenen Anlass geht dabei an den Verein schmizh, insbesondere an Moria Zürrer und Steve Bass. Die sehr gute Organisation und die stimmige Ambiance der Örtlichkeit haben dazu beigetragen, dass rege diskutiert und vernetzt wurde. Wir von der Fachstelle haben Lust auf weitere gemeinsame Anlässe im 2023, schmizh hoffentlich auch ….  Zum Download der Präsentation.

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