Ein starkes Profil für eine starke Schulkommunikation

Was macht unsere Schule im Kern aus und wie können wir dieses Profil prägnant nach innen und aussen kommunizieren? – Diese Fragen beschäftigten die fünf teilnehmenden Schulen am Veranstaltungsformat «Gesamtschulisches Kommunikationskonzept». Nach der Online-Auftaktveranstaltung am 30. Juni, kamen die VertreterInnen der Schulen am 5. Juli in Winterthur zu einem ersten Workshop mit dem Fokus «Analyse» zusammen. Begleitet wurden Sie dabei mit Inputs, Anleitungen und Coachings vom Team des IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW.

«Wenn wir uns auf den Weg zu einem gesamtschulischen Kommunikationskonzept machen, dann steht an erster Stelle eine solide Analyse der Ausgangslage», betonte Katharina Krämer vom IAM. Nur so könne man eine wirksame Strategie und effektive Massnahmen entwickeln. Dementsprechend ging es am ersten Workshop für die Schulen darum, sich noch einmal die strategischen und gesetzlichen Grundlagen für die Schulkommunikation in Erinnerung zu rufen und die bisherige Kommunikation unter den Prüfstand zu stellen: Welche Kommunikationsmittel werden bis anhin für die interne Kommunikation, die Kommunikation mit den Eltern und mit der allgemeinen Öffentlichkeit eingesetzt? Und was ist darüber bekannt, wie die Kommunikation bei den unterschiedlichen Bezugsgruppen wahrgenommen wird?

Für Aha-Momente sorgte insbesondere die strategische Analyse des Profils und der Positionierung der Schule. Hierzu stellte Projektleiterin Prof. Dr. Nicole Rosenberger den TeilnehmerInnen das Modell des identitätsorientierten Kommunikationsmanagements vor. Das Modell verdeutlicht die Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Organisationspolitik, Identität und Reputation sowie die Rolle der Kommunikation. Vertiefte Informationen hierzu finden sich auch im Projektreport Schulkommunikation im digitalen Wandel (https://digitalcollection.zhaw.ch/handle/11475/22793).

Eine wichtige Grundüberlegung für die Schulen: Vertrauen bei den Eltern kann nur entstehen, wenn diese auch wissen, für welche Werte, pädagogischen Ansätze und auch Unterrichtsstrukturen die Schule steht. Und auch Lehrpersonen, die rekrutiert werden sollen, entscheiden sich nur für die Schule, wenn die eigenen Erwartungen an die Schule als Arbeitgeberin erfüllt werden. Dementsprechend ist es essenziell, ein gemeinsames Verständnis des eigenen Profils zu haben. Nur dann kann die Schule sich auch klar in der Öffentlichkeit und bei den wichtigen Bezugsgruppen positionieren.

Es stellte sich allerdings heraus, dass im Alltag der Schulen häufig andere, operativere Fragen im Fokus stehen, wenn über die Kommunikation der Schule gesprochen wird. Meist sind das Fragen zur Informationsmenge und den eingesetzten Kanälen. Umso wichtiger war es für die Teilnehmenden, sich mit Hinblick auf ein gesamtschulisches Kommunikationskonzept, mit der Identität der Schule auseinanderzusetzen. Der Austausch darüber wurde als sehr wertvoll empfunden. Damit konnte ein erster Schritt zu einem gemeinsamen Verständnis des eigenen Profils gemacht werden.

Genauso wichtig wie dieses Verständnis ist die Integration der Aussenperspektive. Wenn Schulen wirksam kommunizieren möchten, müssen sie zuhören und die Informations- und Kommunikationsbedürfnisse von Mitarbeitenden und Eltern ernst nehmen. Dazu gehört es, ein klares Bild von den AdressatInnen der Kommunikationsmassnahmen zu haben. Auch hier lohnt es sich, Zeit in die Analyse zu investieren. Denn nur mit diesem Wissen ist eine zielgruppengerechte Kommunikation möglich.

Die fünf Schulen haben nun bis zum nächsten Workshop im September Zeit, ihre Analysen zu vertiefen. Dabei kommt auch das Assessment zur Schulkommunikation im digitalen Wandel zum Einsatz (siehe Detailseite). Mit Hilfe des forschungsbasierten Tools können der digitale Reifegrad der Schulkommunikation eingeschätzt und mögliche Entwicklungspotentiale bestimmt werden.

Beim zweiten Workshop am 5. September 2022 entwickelt jede Schule dann auf der Basis der Analyse und dem Handlungsbedarf eine passende Kommunikationsstrategie für die eigene Schule. In dem vierstündigen Workshop werden die Schulen wieder vom IAM mit Inputs, Coachings, Checklisten und Anleitungen unterstützt.

Das Veranstaltungsangebot zum gesamtschulischen Kommunikationskonzept ist Teil einer umfangreicheren Zusammenarbeit zwischen dem Volksschulamt Zürich und dem Team des IAM. Mit dieser Kooperation will die Fachstelle Bildung und ICT des Volksschulamts die Schulen gezielt bei der Weiterentwicklung der Kommunikation im digitalen Wandel unterstützen. Dazu erweitert das Forschungsteam «Organisationskommunikation und Management» der ZHAW die Webseiten ICT-Guide.ch und  ICT-Coach.ch  um relevante Kommunikationsaspekte. Und auch hier im Blog werden wir weiter einen umfassenden Blick auf eine zeitgemässe und wirksame Schulkommunikation werfen. In einem nächsten Beitrag stellen wir das Self-Assessment-Tool des IAM vor.

Bildrecht: IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaften ZHAW

Interesse bekunden

Das Interesse an einer Teilnahme bekundet die Schulleitung mit einer E-Mail an die folgende E-Mail-Adresse: edu-ict@vsa.zh.ch. In dieser Mail gibt sie ihre Kontaktdaten und die Schulgemeinde bekannt.

Vor der Interessenbekundung sind folgende Punkte zu beachten:

  • Im ersten Durchgang können wir maximal 8 Volksschulen aus dem Kanton Zürich berücksichtigen. Dies bedeutet, dass wir eine Auswahl treffen müssen, falls sich mehr als 8 Schulgemeinden anmelden.
  • Pro Schulgemeinde wird der Beitrag von Fr. 2’500.- in Rechnung gestellt. Die Fachstelle übernimmt ebenfalls einen Teil der Gesamtkosten.
  • Die Schulleitung ist die verantwortliche Person während der Erarbeitung des Kommunikationskonzeptes für die Schulgemeinde. Sie ist während der Durchführung die Ansprechperson für die Kursverantwortlichen.
  • Eine «PICTS-Fachperson» und eine weitere Person aus der SLK dürfen und sollen die Schulleitung an den Anlässen zur Entwicklung des Kommunikationskonzeptes begleiten.
  • An den Onlineveranstaltungen sind auch Behördenmitglieder und die Leitung Bildung herzlich eingeladen.

Bei Fragen oder Unklarheiten können Sie sich gerne bei Simone Büchi oder René Moser unter edu-ict@vsa.zh.ch) melden.


Autorin:
Katharina Krämer, MSc.
Dozentin und Beraterin im Forschungs- und Arbeitsbereich Organisationskommunikation und Management
IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaften ZHAW


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