Weihnachtskarte an die Schulen im digitalen Wandel

Das verrückte 2020 neigt sich dem Ende entgegen. In einem Jahr, in welchem alles anders ist als sonst, rückt der Jahresrückblick auch in ein neues Licht. Wie Dennis Lück in der NZZ vom 3. Adventssonntag schreibt, brauchen wir Optimisten, die das Glas halb voll sehen. So sind wir Optimisten und schauen zurück, was wir alles für die Schulen im digitalen Wandel ins neue Jahr mitnehmen – eine «Erreichtenliste». Sie könnte etwa so aussehen:

Mut Neues auszuprobieren

Gemeinsam sassen wir im gleichen Boot im März und wir hatten kaum Erfahrung darin, was es heisst, mit Schülerinnen und Schülern der im Kollegium mit digitalen Technologien zu kommunizieren. Irgendwann kam der erste Link zu einer Videokonferenz und nach zaghaften ersten Versuchen, sind wir nun ganz gewandt im Dokumente teilen, Stummschalten oder sich auch ins richtige Licht rücken. Auch wenn wir in der Zwischenzeit eine gewisse Videokonferenzmüdigkeit haben, wir haben die Kompetenz entwickelt sie zu nutzen und zu entscheiden, wann wir sie nutzen wollen – dank dem Mut, neues Auszuprobieren.

Experimentieren mit digitalen Technologien

Während dem Fernlernen wurde uns plötzlich bewusst, dass die analoge Ablage der Unterlagen für SuS nicht funktioniert. Schnell wurden digitale Plattformen wie Schabi, Padlet oder auch cloudbasierte Ablageorte der grossen Anbieter genutzt. Es blieb keine Zeit zu überlegen, wie die perfekte Ablage aussieht, wir haben uns rangetastet. Das Potential der verschiedenen Plattformen im pädagogischen Bereich und die Möglichkeiten für ortsunabhängige Kommunikation haben wir erst mit der Zeit entdeckt. Gewisse Vorhaben konnten nicht wie geplant umgesetzt werden, dafür wurden alternative Wege gefunden. Wir haben entdeckt, dass digitale Technologien auch ein Kreativitätspotential haben und unterschiedliche Umsetzungen ermöglichen.

Best Effort

Von 0 auf 100 – so kann die Zeit des Fernlernens wohl am besten umschrieben werden. Alle haben ihr Bestes gegeben und vor allem ihre Kompetenzen eingebracht und stetig erweitert, damit Unterricht stattfand. Best Effort ist der neue Perfektionismus, denn wir schaffen damit Herausforderungen und Projekte, die für unrealistisch gehalten wurden.

Voneinander Lernen

«Gemeinsam» haben wir 2020 die Herausforderungen gemeistert. Wer erste Erfahrungen hatte mit Fernlernen, über Materialien verfügte oder hilfreiche Tools kannte, hat dies geteilt. Voneinander und miteinander Lernen hat uns als Bildungsgemeinschaft 2020 zusammengebracht.

Der Gedanke, dass wir mit einem mindestens halbvollen Glas das Jahr 2020 beenden, stimmt uns optimistisch. Die Erfahrungen aus dem Fernlernen, die neuen Kompetenzen, welche wir uns angeeignet haben, sind eine wunderbare Ausgangslage, um im 2021 neue Projekte zu realisieren mit Mut, mit Freude am Experimentieren und dies in einer lernenden Organisation.

Im Zusammenspiel von Schulkultur, gelebten Prozessen und genutzten Technologien hat das Zahnrad der Kultur neuen Schub ins Getriebe gebracht. Neue Formen der Zusammenarbeit bringen auch neue Prozesse mit sich und vielleicht braucht es dazu auch neue digitale Technologien, um dies zu realisieren – was wiederum neue Möglichkeiten der Entwicklung zulässt.

Und so bewegen wir uns in einem unendlichen Prozess, der zwischen Entwicklungen, seien sie sprunghaft wie durch das Fernlernen oder kontinuierlich, und Sicherung von Entwicklungen sich abwechselt. Und halten wir uns an Dennis Lück in der NZZ am Sonntag -Mit dem nötigen Optimismus steigt auch die Wahrscheinlichkeit das Gewünschte zu erreichen. In diesem Sinne ist das Glas halb voll für 2021.

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