Aufgaben und Rollen im digitalen Wandel definieren; Massnahme 2

Mit einem ersten Blogartikel zum digitalen Wandel an Zürcher Volksschulen haben wir im August die Serie gestartet. In diesem Artikel zeigen wir auf, welche Schritte bei der Massnahme 2 «Aufgaben und Rollen im digitalen Wandel» geplant sind oder bereits angegangen wurden.

Aufgaben und Rollen im digitalen Wandel
Damit der digitale Wandel an den Zürcher Schulen gelingt, müssen alle Mitarbeitenden in den Schulen ihre berufliche Weiterentwicklung selbstverantwortlich reflektieren, planen und umsetzen. Bezüglich digitaler Technologien werden sie bei dieser wichtigen und anspruchsvollen Aufgabe bereits jetzt durch die PICTS unterstützt und begleitet.
Der digitale Wandel einer Schule gelingt aber nur, wenn sich nicht nur die einzelnen Mitarbeitenden individuell weiterbilden, sondern sich die gesamte Schule auf den Weg macht. Neben der individuellen Ebene der Mitarbeitenden müssen Rahmenbedingungen angepasst, Strukturen verändert und Prozesse neu gedacht werden. Kurz: Für den digitalen Wandel braucht es Organisations- und Personalentwicklung. Ein weites Feld – aber ein spannendes!


Klar ist: Der Transformationsprozess  wird mehrere Jahre dauern. Ein verbindlich organisierter gegenseitiger Wissensaustausch und die fachliche Vernetzung unter den Schulen werden den Prozess unterstützen. Den Schulen wird die Flexibilität eingeräumt, die sie brauchen, um die Chancen vor Ort nutzen und ihren spezifischen Herausforderungen angemessen begegnen zu können. PICTS, die darin eine Chance für eine berufliche Weiterentwicklung sehen, können also ihr Aufgabengebiet erweitern und die Schulentwicklung im digitalen Wandel vorantreiben. Das bedingt, dass die eigene Kompetenzentwicklung an den digitalen Bedürfnissen der Schule ausgerichtet wird. Es ist aber auch möglich, die neuen Anforderungen bei der Schulleitung anzusiedeln oder eine neue «Leitung Digitalität» mit diesen Aufgaben zu betrauen.
Diese Veränderung des bisherigen Aufgabengebiets der PICTS wirft Fragen auf – zum eigenen Berufsweg und den Zielen, die man erreichen möchte. Aber auch ganz praktische, zum Beispiel bezüglich Alimentierung mit Vollzeiteinheiten (VZE). Dieser Beitrag versucht, auf einige dieser Fragen Antworten zu geben.

Sehr gern laden wir Sie ein, Unklarheiten, die auch nach der Lektüre dieses Artikels noch bestehen, am 6.10.2021 von 17-18 Uhr mit uns zu diskutieren: Kommen Sie zum virtuellen Gedankenaustausch für PICTS. Der Zugang ist mit diesem Link als Microsoft Teams-Veranstaltung möglich, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Doch was genau verändert sich denn für die PICTS? «Gleiche Voraussetzungen – neue Ausrichtung», so könnte die künftige Regelung zur Integration der VZE für PICTS im Berufsauftrag ab dem Schuljahr 2023/24 umschrieben werden.

Die folgende Grafik zeigt die zunehmende Bedeutung der Personal- und Organisationsentwicklung im digitalen Wandel an Schulen in den einzelnen Phasen auf. Die Phasen («Phasen» im Folgenden abgekürzt mit «P») «P-Unterricht» und «P-Digitalität» vollziehen den Wandel von den klassischen Aufgaben der PICTS hin zu einer «Leitung Digitalität» mit neu definierten Aufgabenfeldern, die lokale Gegebenheiten ganzheitlicher als bisher berücksichtigen und kreative Lösungen fördern. In der Phase «P-Betrieb» wird die «Leitung Digitalität» die Gesamtverantwortung für die digitale Entwicklung und Infrastruktur der Schulgemeinde tragen können. Mit dem ICT-Guide und dem ICT-Coach stehen bereits jetzt zentrale Hilfsmittel zur Verfügung, die diesen Prozess anleiten und unterstützen. Beide Instrumente werden kontinuierlich, zeitnah und bedürfnisorientiert von den Mitarbeitenden der Fachstelle Bildung und ICT weiterentwickelt.   

Entwicklungsphasen digitaler Wandel an Zürcher Volksschulen
Ein erster Eckwert
Die bestehende Regelung «VZE für PICTS im Berufsauftrag» wird mit veränderten Vorzeichen weitergeführt. Es findet eine Rückbesinnung auf die Hauptaufgabe des PICTS im pädagogischen Bereich auf der Ebene des Unterrichts statt. Längerfristig werden die Aufgaben aus dem Bereich Personal- und Organisationsentwicklung im digitalen Wandel und die Gesamtverantwortung für den digitalen Wandel an der Schule immer bedeutender. Werden diese Aufgaben längerfristig von einer Fachperson «Leitung Digitalität» oder von einer Schulleitung mit entsprechenden Kompetenzen übernommen? Dies sind Fragen, die in der «Phase Digitalität» von jeder Schule geklärt werden sollen – auch, ob der oder die PICTS bereit ist, sich diesen Themen anzunehmen.

Was bleibt? 
Die Berechnungsformel, um den Umfang der empfohlenen kommunalen „VZEs für PICTS im Berufsauftrag” zu bestimmen, wird unverändert mit den geltenden Rahmenbedingungen des Berufsauftrages fortgeführt (siehe dazu den Blog vom 11.5.2020).

Was ändert sich? 
Die aktuelle Phase «Vorbereitung» wird durch das Volksschulamt genutzt, um genau das zu definieren: Wie sieht der Wandel von den klassischen Aufgaben der PICTS hin zu einer «Leitung Digitalität» aus? Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit die «Leitung Digitalität» die Gesamtverantwortung für die digitale Entwicklung und Infrastruktur der Schulgemeinde tragen kann? Zusammen mit Vertretungen der Schulen soll der Transformationsprozess geplant und die einzelnen Schritte definiert werden. Für Schulen, welche die VZE der PICTS auch zukünftig in den kantonalen Berufsauftrag integrieren möchten, wird dieser Transformationsprozess verbindlich in einer Vereinbarung zwischen der Schule und dem VSA geregelt. Wie diese Vereinbarung konkret aussehen wird, wird in der Phase Vorbereitung erarbeitet.

Für die beiden Transformationsphasen «Vorbereitung» und «Unterricht» rechnen wir mit einem Zeitbedarf von vier bis sechs Jahren.

Was braucht es?
Damit der Transformationsprozess gelingt, sind die Lehrpersonen angehalten, ihre eigenen Anwendungskompetenzen kritisch zu hinterfragen und – wo nötig – zu erweitern. Die PICTS-Fachpersonen unterstützen durch gezielte Angebote die Lehrpersonen in den Phasen «P-Vorbereitung» und «P-Unterricht» und fördern dadurch deren Anwendungskompetenzen. Alle Lehrpersonen können sich bezüglich Anwendungskompetenzen an ihre PICTS wenden. Lehrpersonen, welche im 1. Zyklus unterrichten, werden durch die PICTS-Fachpersonen auch bei der Integration von Medien und Informatik in die Fachbereiche unterstützt, da es dazu im Rahmen der Einführung des Lehrplans 21 keine obligatorischen Weiterbildungsangebote gab.

Umsetzungsschritte
Auch wenn alle PICTS die gleiche Funktionsbezeichnung haben, nehmen sie je nach Schule unterschiedlichste Aufgaben wahr. Diese Aufgaben wollen wir gemeinsam in der Phase «P-Vorbereitung» identifizieren und darüber hinaus weiterdenken, wie sich diese künftig entwickeln könnten. Eine mögliche Zuteilung dieser Aufgaben zu Funktionen und Rollen in der Schule wird gemeinsam mit dem Schulfeld entwickelt. Dabei werden Grössen und Formen von Schulorganisationen berücksichtigt.

Den digitalen Wandel an Schulen zu begleiten, ist ein komplexes Unterfangen. Deshalb wird für die Herangehensweise die Philosophie des ICT-Coach übernommen: «Gemeinsam mit dem Netzwerk Orientierung bieten, Wissen teilen, lokale Entwicklungen transparent machen und damit Ideenpool sein und zu lokalen Lösungen inspirieren.». Denn eines ist klar: Die digitale Herausforderung kann niemand im Alleingang schaffen! 

Veranstaltungen

  • Online für Interessierte:
    6.10.2021 von 17 bis 18 Uhr: virtueller Gedankenaustausch für interessierte PICTS an.
    Stellen Sie Fragen und deponieren Sie Ihre Anliegen. Es braucht keine Anmeldung.

  • Für PICTS-Fachpersonen:
    Save the Date für den 1.11.2021 um 17 Uhr:
    Gerne bieten wir Ihnen an diesem Anlass Einblicke in die Weiterentwicklung der Rolle der PICTS sowie die Möglichkeit zum Austausch. Der Anlass findet in Zürich statt und es gilt eine Zertifikatspflicht am Veranstaltungsort.


  • Für Schulleitungen
    Save the Date für den 8.11.2021 von 13:30 Uhr bis 16:30 Uhr in der alten Kaserne in Winterthur :
    An diesem Anlass freuen wir uns den Schulleitungen Hintergrundinformationen zu diesem Blogartikel und demjenigen vom August 2021 zu geben sowie den Austausch darüber zu führen. Dies findet im Rahmen der Veranstaltungsserie «ICT auch ein Thema für Schulleitungen» in Zusammenarbeit mit dem VSLZH statt. Die Veranstaltung findet in Winterthur in der alten Kaserne statt und es gilt eine Zertifikatspflicht vor Ort.


Falls Sie sich noch kurzfristig anmelden möchten, schreiben Sie bitte eine kurze Mail an: annette.bach@vsa.zh.ch

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