In der Aula der EB-Zürich unterstützten der Technikverantwortliche und die Mitarbeitenden des Hausdienstes die Fachstelle «Bildung und ICT» beim Einrichten des Raumes für die Veranstaltung «digitale und analoge Räume; und – oder – kombiniert» tatkräftig. Gleichzeitig baute Florian Rittiner von «Witzig The Office Company» den mobil-flexiblen Arbeitsbereich auf.
Pünktlich um 13:45 Uhr eröffnete Simone Büchi und René Moser die Veranstaltung. Der digitale Wandel stand an den Tagungen der Fachstelle der letzten Jahre im Zentrum. Er wurde jeweils aus unterschiedlichen Blickwinkel beleuchtet. Dieses Jahr standen das Zusammenspiel und der gegenseitige Einfluss von digitalen und analogen Räumen im Vordergrund. Dieses wird in der modernen, ortsungebundenen Lern-, Arbeits- Lebenswelt je länger je wichtiger. Die Büroräume und Vorbereitungszimmer für Lehrpersonen sind ebenso Arbeits- und Lernräume wie das Abteil auf einer längeren Bahnfahrt.
Florian Rittiner zeigte u. a. sein Vorgehen bei einer Neukonzeption eines Geschäftshauses auf. Die Kernaussage «Pädagogik und Nutzung vor Technik» ist mehr als nachvollziehbar. Die Antworten auf die Frage, wie wir zukünftig lernen wollen und was wir dazu brauchen, geben entscheidende Hinweise auf die Ausgestaltung der analogen wie auch digitalen Räumen. Die Firmenphilosophie «Wir prägen mit neuen Arbeitswelten und neuen Lernwelten eine Zukunft, in welcher der Mensch und die Entwicklung des Menschen das Wesentliche sind», ist bei Entwicklungen zentral.
Anna-Katharina Keller hat ihr Referat unter den Titel «Bodenständige digitale Zusammenarbeit» gestellt. Die Firma Spross hat eine App entwickelt, damit die Angestellten der drei Firmeneinheiten Garten und Landschaftsbau, Transport und Recycling sowie Immobilien mehr voneinander und den Arbeitsfeldern erfahren. Die Firma hat für die Kommunikation drei Grundsätze formuliert: «Wir zeigen uns», «Wir kommunizieren offen, ehrlich und respektvoll» und «Wir vertrauen einander». Im Verlauf des Referats hatte sie ihren eigenen Lernprozess bezüglich der Einführung und Nutzung der App skizziert. Es war faszinierend zu erfahren, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die App in ihrer täglichen Arbeit selbstverständlich nutzen und dadurch ihrer Tätigkeit innerhalb der Firma ein Gesicht geben. Anna-Katharina Keller hat uns mit ihrem Referat ein Good-Practice-Beispiel bezüglich dem Kulturwandel, der immer ein Teil des digitalen Wandels darstellen muss, plausibel vorgeführt.
Im anschliessenden Workshop setzten sich die Teilnehmenden in angeregten Gesprächen mit der Frage auseinander «Was möchten Sie aus der Perspektive Individuum, Unterricht, Schule zukünftig in welchem Raum tun?» Dabei konnten sie sich auf eine vierteilige Grafik stützen, die auf der Zeitachse eine Unterteilung in «Synchron» und «Asynchron» und auf der räumlichen Achse in «Irgendwo» und «am selben Ort» aufgeteilt war. Der steigende Geräuschpegel widerspiegelte die Intensität der Gespräche.
Nach angeregten Gesprächen in der Pause nahm uns Simon Schranz als Leiter der Kaufleute, Wirtschafts- und Kaderschule KV Bern (WKS) mit auf den Weg des Wandels an seiner Schule. Die grösste Herausforderung war, die Lehrpersonen für die anstehenden Veränderungen zu begeistern. Der wirtschaftliche Druck lässt der Schule jedoch keine Wahl, sich den veränderten Gegebenheiten anzupassen. So haben sie einen Teil ihrer Schulräume radikal verändert. Die traditionellen Klassenzimmer wurden zu Gunsten büroähnlichen Lernlandschaften aufgehoben. Gleichzeitig änderten sie als didaktische Reform den Stundenplan. Nicht 45 Min-Einheiten, sondern umfangreichere Zeitgefässe und Lernjobs für die Studierenden wurden eingeführt. Die digitalen Lernressourcen spielen in diesem Setting eine wichtige Rolle, da die Lernenden durch Fachlehrpersonen und Coaches in ihrer Ausbildung begleitet werden.
Dieses Referat führte uns die Dreiteiligkeit des digitalen Wandels «Prozesse neu denken», «Kulturelle Veränderungen angehen» und «Einbezug der unterstützenden Technik» wunderbar vor Augen. Die abschliessende Bemerkung von Simon Schranz «Wir sind auf dem Weg aber nicht am Ziel» bestätigt, dass der digitale Wandel nicht mit dem Umlegen eines Schalters vollzogen werden kann. Der digitale Wandel ist als ein unendlicher Prozess zu verstehen.
Das vierte Referat von Roland Züger und Léonie Mollet wurde als Dialog geführt. Sie beide standen sich im Raum diametral gegenüber; eine neue Form an unserer Veranstaltung. Ihr Referat skizzierte eine agile Prozessmethode unter Einbezug von digitalen Hilfsmitteln. Bei technischen Entwicklungen können über agile Projektmethoden (BIM-Prozesse; Building Information Modeling) verschiedene Berufsgruppen zeitgleich sowie zeitunabhängig zusammenarbeiten. In Wikipedia wird BIM folgendermassen beschrieben: «Der Begriff Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Bauwerksdatenmodellierung) beschreibt eine Methode der vernetzten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden und anderen Bauwerken mithilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, kombiniert und erfasst. Das Bauwerk ist als virtuelles Modell auch geometrisch visualisiert (Computermodell). Building Information Modeling findet Anwendung sowohl im Bauwesen zur Bauplanung und Bauausführung» (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Building_Information_Modeling). Die beiden Referenten betonten die Vorteile dieser Methode ebenso wie die Herausforderungen, wobei die Vorteile eindeutig überwiegen. Die Präsentation kann über den Link aufgerufen werden.
Im zweiten Workshop diskutierten die Teilnehmenden mit den Referentinnen und Referenten erneut intensiv. Dabei stand die Frage im Zentrum, wie wir die vielen Infos aus den Referaten in mindestens einem konkreten Vorhaben in der Schule umsetzen können und in welchem Zusammenhang die Veränderungen mit den Handlungsfeldern «Risikokultur», «Schulentwicklung» und «Cloud-Dienste» des ICT-Coach steht. Dieser Teil regte an, die vielfältigen Informationen aus den Referaten in die eigene Arbeitswelt zu transferieren.
Nach den abschliessenden Worten und der Verabschiedung von Christian Hirt von der Fachstelle Bildung und ICT und der Begrüssung von Christian Hirt als Mitarbeiter der «Digital Learning Hub» diskutierten die Teilnehmenden diverse Aspekte der Veranstaltung beim Apéro angeregt weiter.
Während der Veranstaltung haben verschiedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer den digitalen Raum «Twitter» (#eduict2019) genutzt, um markante Aussagen den nicht in der Aula anwesenden Personen zugänglich zu machen. Anita Schuler und Marcel Kaufmann skizzierten die Ausführungen und veröffentlichten diese auf Twitter; eine wunderbare Form, digitale und analoge Räume zusammenzubringen.
Das OK-Team zieht das Fazit, dass unsere Grundsätze «Referate sollen zum Nachdenken anregen» und «Denkanstösse anstelle von Rezepten priorisieren» umgesetzt wurden.
Deshalb an dieser Stelle nochmals ein riesiger Dank an alle Beteiligten.
René Moser für das OK-Team
Fachstelle Bildung und ICT
beim versuch, die präsentationen herunter zu laden, meldet ‚DAS SYSTEM‘: „Hier gibt es nichts!“
Sali Markus
Ich konnte die Dateien mit den Browsern Chrom, Firefox und dem Safari betrachten und herunterladen.
Versuchs doch bitte nochmals.
Thx und liebe Grüsse
René
Danke, René, geht hier jetzt auch, lgm