Rückblick auf die edu-ict-Tagung 2016

Gut 100 Lehrpersonen, Mitglieder von Schulbehörden, Fachstellenmitarbeitende und Vertreterinnen der Wirtschaft sowie von pädagogischen Hochschulen haben sich am 28. September an der edu-ict-Tagung 2016 im Bildungszentrum für Erwachsene in Zürich über das Thema «Digitale Transformation: Herausforderungen und Chancen für die Bildung» informiert und ausgetauscht.

Als Auftakt zeigte Sven Ruoss, Unternehmensentwickler bei Ringier Schweiz und Dozent für Digital Business an der Hochschule für Wirtschaft Zürich in seinem Referat am Beispiel der Fotobranche auf, wie rasch die digitale Transformation ganze Geschäftszweige zum Verschwinden bringen kann und neue Geschäftsfelder entstehen. Wie gut verschiedene gesellschaftliche Bereiche die digitale Transformation aktuell bewältigen, zeigte er dann an einem Schaubild aus seiner 2015 durchgeführten Studie. (http://www.digital-switzerland.ch/digital-switzerland). Daraus wird ersichtlich, dass vor allem im Bildungsbereich und in der öffentlichen Verwaltung Handlungsbedarf besteht.

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Abschliessend formulierte er als Diskussionsgrundlage 5 Thesen:

  1. Bildung muss sich als gesellschaftliches Betriebssystem dem ständigen Wissensfluss anpassen.
  2. Digitalkunde mit Fokus auf die Anwendung muss als Schulfach eingeführt werden.
  3. Stufengerecht soll u.a. durch Programmieren gelernt werden, komplexe vernetzte Sachverhalte zu erkennen, zu analysieren und zu strukturieren.
  4. Unternehmertum soll in der Bildung deutlich stärker gefördert werden.
  5. Bildung vor Ort hat nur eine Zukunft, wenn sie einen Mehrwert bietet.

Im zweiten Referat machte sich Werner Hartmann entlang der 5 Themen in der Grafik Gedanken, wie sich die Schule und das Lernen in den nächsten Jahrzehnten durch die digitale Transformation verändern könnte.

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Dafür stellte er dem heutigen, stark von individueller Leistung geprägte Lernen – bis hin zur Prüfung – mehr kooperative Lernformen gegenüber, wie sie in breiten Kreisen der Gesellschaft und Wirtschaft üblich sind und für die es eine Vielzahl von guten Werkzeugen gibt. Abschliessend ging er noch auf das Thema Lernressourcen ein und regte an, mehr auf Crowd-Lehrmitteln im Sinne von Wikipedia zu setzen und neue Finanzierungslösungen für eine freie Distribution zu suchen.

Nach der Pause zeigten wir von der Fachstelle Bildung und ICT auf, welche zentralen Herausforderungen und Fragen sich an den Schulen bei der Ausgestaltung der digitalen Transformation stellen. Das Spektrum am Massnahmen reichte dabei von der Ausgestaltung hybrider Lernräume bis hin zum Übergang zu durchgehend digital gestützten Organisationsprozessen wie z.B. der Abwicklung von Schulkonferenzen.

Im Zentrum steht dabei die Herausforderung die digitale Transformation  von den engagierten Pionieren in die strategische Verantwortung  der Schulleitungen überzuführen und so eine schulweite Umsetzung zu ermöglichen. Dass die digitale Transformation heute sowohl in der Verwaltung wie an den Schulen in den Zuständigkeitsbereich der Leitungsgremien gehört, zeigt auch die Studie von Sven Ruoss.

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