Von der Analyse zur Strategie

Entwicklung eines schulischen Kommunikationskonzepts; letzter Blogbeitrag zur Veranstaltungsreihe 2022

von Colette Schneider Stingelin

Was ist das Profil unserer Schule, in welcher Form kommunizieren wir dieses gegen innen und aussen und wie entwickeln wir darauf aufbauend unser Kommunikationskonzept? Das Veranstaltungsformat «Schulisches Kommunikationskonzept» widmete sich im vergangenen Jahr unter anderem diesen für die Schulkommunikation wichtigen Fragen. Das Team des IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW begleitete fünf Schulen von Ende Juni bis Anfangs November 2022. Dieses Jahr gibt es wiederum eine Durchführung der Veranstaltung und die Möglichkeit der Teilnahme.

«Anfangs wünschte ich mir „pfannenfertige“ Konzepte und Vorlagen und konkrete Beispiele von Regelungen, wie eine gute Kommunikation sein soll. Am Schluss der Veranstaltungsreihe war mir klar, dass uns die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Kommunikation niemand abnehmen kann», so fasste ein Teilnehmer seine Erfahrungen aus der Veranstaltungsreihe zusammen. 

Im ersten Workshop Anfang Juli 2022, ging es für die Teilnehmenden darum, die analytische Basis für die Entwicklung einer sinnvollen Kommunikationsstrategie zu legen. Hierzu wurden vier relevante Aspekte beleuchtet: (1) das Profil der Schule, (2) die Kommunikation der Schule bzgl. des digitalen Wandels, (3) die bestehenden Kommunikationsmittel sowie (4) die Spannungsfelder der Kommunikation. Diese vertiefte Auseinandersetzung ist notwendig, damit eine eigenständige, der Schule angepasste Kommunikation entwickelt werden kann. Los ging es also mit dem Profil der Schule. Unter Anleitung des Projektteams der ZHAW beschäftigten sich die fünf Schulen zum Start mit der Frage, auf welchen Merkmalen das identitätsstiftende Profil der eigenen Schule beruht. «Dieses basiert auf konkreten Werten der Schule, spezifischen pädagogischen Ansätzen, charakteristischen Unterrichtsstrukturen und weiteren schulspezifischen Merkmalen» erklärte Prof. Dr. Nicole Rosenberger.

Erfahrungen zeigen: Die Schulen verfügen zwar meistens über ein eigenständiges Profil, oft schreiben die Schulangehörigen diesem aber sehr unterschiedliche Merkmale zu.  Eine Schärfung und Verschriftlichung des Profils setzt die Bereitschaft voraus, sich vertieft auf die Frage nach der schulspezifischen Identität – der gelebten und der angestrebten – auseinanderzusetzen.  Denn nur wenn diese geklärt ist, können auch die daran anschliessenden Fragen angegangen werden: «Kommunizieren wir dieses Profil prominent und prägnant an die verschiedenen Bezugsgruppen unserer Schule? In welcher Form kommunizieren wir dies und über welche Kanäle?» Die genutzten Kanäle können dabei variieren: Website, Elternabend-Präsentation, Broschüre mit Porträt, Screen im Schulhaus oder auch ein Boilerplate in E-Mails.

Bei der Diskussion des eigenen Profils ist aber auch zu berücksichtigen, wie die Anspruchsgruppen der Schule diese wahrnehmen: «Entspricht deren Fremdbild dem Selbstbild der Schule»? Dies ist eine wichtige Grundlage für das Vertrauen der Stakeholder in die Schule (vergleiche dazu den Blog https://blog.edu-ict.ch/ein-starkes-profil-fuer-eine-starke-schulkommunikation/). Kommuniziert die Schule beispielsweise Werte, die vom Schulteam anders gelebt werden, dann entspricht die Wahrnehmung der Eltern nicht dem eigentlichen Kommunikationsinhalt, was unweigerlich zu Problemen führt. Aus diesem Grund sind die Schärfung sowie die klare und verständliche Verschriftlichung des Profils die zentrale Grundlage für eine wirkungsvolle Schulkommunikation.

Ebenfalls ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung des schulischen Kommunikationskonzepts ist die Analyse der Schulkommunikation im Hinblick auf den digitalen Wandel. Hier kam das vom IAM entwickelte Online-Assessments zur Anwendung (mehr dazu auf https://www.zhaw.ch/de/linguistik/institute-zentren/iam/beratung/schulkommunikation-in-der-digitalen-transformation/). Es ermöglicht eine Einschätzung verschiedener Aspekte, die für eine dem digitalen Wandel angemessene Schulkommunikation relevant sind. Zudem erarbeiteten die Schulen eine Übersicht zu ihren bestehenden Kommunikationsmitteln und setzten sich mit fünf Spannungsfeldern der Schulkommunikation auseinander. Alle Informationen nutzten sie in der Folge, um eine sinnvolle Kommunikationsstrategie für die eigene Schule zu entwickeln und um sich über die Implementierung des neuen Kommunikationskonzepts Gedanken zu machen.

Vertiefte Informationen und eine Anleitung, wie ein schulisches Kommunikationskonzept entwickelt werden kann, sind ab anfangs April auf den Websiten ICT-Guide.ch und ICT-Coach.ch zu finden. Das ZHAW Forschungsteam Organisationskommunikation und Management hat die beiden digitalen Informationsplattformen parallel zur Veranstaltungsreihe aus Kommunikationssicht substanziell ergänzt.

Zweite Durchführung «Erarbeitung eines schulischen Kommunikationskonzeptes»

Möchten Sie Ihre Schulkommunikation auch wirkungsvoller gestalten? Sie haben dieses Jahr die Chance, sich ab Ende Juni begleiten zu lassen: Die an der Veranstaltungsreihe teilnehmenden Schulen werden auf dem Weg hin zu einem Kommunikationskonzept vom ZHAW-Team mit Inputs, Coachings, Checklisten und Anleitungen unterstützt. In der unten stehenden Grafik sind die Daten der Anlässe aufgeführt. Die Kosten betragen pro Schule Fr. 2’500.-
Bei Interesse an der Teilnahme senden Sie eine Mail mit Ihren Koordinaten an edu-ict@vsa.zh.ch. Es können maximal 10 Schulen teilnehmen.
Wir freuen uns auf mit Ihnen auf den Weg zu gehen!

Inhalt und Daten der neuen Veranstaltungsreihe (Quelle: ZHAW)

Autorin: Dr. Colette Schneider Stingelin
Dozentin und Forscherin im Forschungs- und Arbeitsbereich Organisationskommunikation und Management
IAM Institut für Angewandte Medienwissenschaften ZHAW


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