Die heutige Schule ist geprägt durch den Unterricht im Klassenverband (sozialer Raum) und darauf abgestimmte Schulzimmer und Schulhäuser (physischer / materieller Raum). Da die Gestaltung der Schulzimmer die Form des Lehrens und Lernen stark prägt, hat der Erziehungswissenschaftler Loris Malaguzzi den Schulraum als dritten Pädagogen (neben den Mitlernenden und Lehrpersonen)» bezeichnet.
Durch den in den letzten Jahren immer bedeutsamer gewordenen digitalen Raum (virtuellen Raum) mit all seinen Werkzeugen und Medien zum Lernen und Lehren entstand ein komplexerer hybrider Lernraum der die über Jahrhunderte eingespielte Vorstellungen der Ausgestaltung des sozialen und physischen Lernraums Schule nachhaltig verändert und verändern wird. In Anlehnung an Loris Malaguzzi könnte man darum vom digitalen Raum als viertem Pädagogen sprechen.
In ihrem Beitrag «Thirdspace als hybride Lernumgebung» beschreiben Eva-Christina Edinger und Ricarda T.D. Reimer die Bedeutung der drei Raumkomponenten mit Fokus auf die Erwachsenenbildung und zeigen auf, dass die Dynamik des Lernens und Lehrens erhöhende Zusammenspiel dieser auf.
Übergreifender digitaler Raum
Im Unterschied zu den physischen Lernräumen mit ihrer funktionsspezifischen Ausgestaltung vermischen sich im digitalen Raum private, geschäftliche und schulische Arbeits- und Lernaktivitäten. Insbesondere beim Einsatz persönlicher Arbeitsgeräte stellt dabei die Abgrenzung zwischen verschiedenen Aufgabenbereichen eine anspruchsvolle Herausforderung für Lernende und Lehrpersonen dar. Nähere Überlegungen dazu finden sich im Grundlagenpapier «Bildung im Netz: Lernen, Lehren und Arbeiten im digitalen Raum».
Sehr geehrte Damen und Herren!
Darf Ihre Abbildung der drei Raumkomponenten für Schulungszwecke genutzt werden?
Ja, diese Grafik dürfen Sie nutzen, sie stelle lediglich den im Text formulierten Schachverhalt dar.
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Viele Grüße
Ich freue mich sehr über die positive Erwähnung unseres Artikels! Zu hoffen ist, dass sich das Konzept der Hybriden Lernumgebungen allmählich durchsetzt. Weitere Überlegungen dazu finden sich hier:
https://spacesofknowledge.com/2015/08/11/thirdspace/
Und für konkrete Umsetzungsvorschläge in Bibliotheken empfehle ich:
Edinger, Eva-Christina (2016): „Besucher? Nutzer? Kunde? – Mensch! Raumsoziologische Perspektiven auf Bibliotheksgestaltung im Sinne des Human Centred Design“. In: Rolf Arnold et al. (Hrsg.): “Lernarchitekturen und (Online-)Lernräume”, Hohengehren: Schneider Verlag. S. 91 – 118.