Warum der Leitmedienwechsel an den Schulen Los Angeles gescheitert ist

Der Los Angeles Unified School District entschied 2013, insgesamt 600.000 K-12 Schülerinnen und Schüler mit iPADs auszurüsten und gleichzeitig die gedruckten Lehrmittel durch eLehrmittel zu ersetzen. Ein riesiges Unterfangen, das den Distrikt insgesamt eine Milliarde US-Dollar kostete. Wie unter  www.digitalisierung-bildung.de dargelegt wird, ist dabei einiges schief gelaufen: «Das grösste Problem war die Tatsache, dass mehr Wert auf Geräte als auf Lernmethoden gelegt wurde. Den Schülern Tablets in die Hände zu drücken war keine schlechte Idee – was fehlte war die Prioritätensetzung in diesem Prozess. Erst sollte die wichtigste Frage der Lehr- und Unterrichtsmethoden beantwortet werden: Welches Problem gehen wir an? Welche Schulerfahrung wollen wir für unsere Schüler? Wie soll der Unterricht aussehen? Was soll sich ändern und wie? Diese unerlässlichen, vorrangigen Überlegungen haben nicht stattgefunden, obwohl sie am wichtigsten sind, bevor man an das «wie», also die Implementierung, denkt.» Was zum Scheitern des Vorhabens sonst noch alles beigetragen hat, kann auf der Website nachgelesen werden.

Wie das Beispiel zeigt, können Schulen ohne eine vorgängige vertiefte Auseinandersetzung über die zukünftige Gestaltung des schulischen Lernens im digitalen Raum rasch einmal in die Technologiefalle. Dafür fehlt den Schulen und den Schulbehörden oft das notwenige Wissen und die Ressourcen. Bei der Planung eines Leitmedienwechsels sollte darum immer ein Mehrfaches der für Informatikmittel vorgesehen Mittel, für die Planung, Beratung und Weiterbildung budgetiert und bereitgestellt werden.

Mit welchen Handlungsfeldern und Aspekten sich Schulen bei der Gestaltung des Lernens, Lehrens und Arbeitens im digitalen Raum auseinandersetzen müssen, zeigt die folgende Grafik aus der sich in Entwicklung befindenden neuen Auflage von Bildung im Netz. Wer gerne einen Blick in den vorliegenden ersten Entwurf werfen und dem Autorenteam ein Feedback geben möchten, kann sich bei uns melden.

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