In Zusammenarbeit mit dem Institut für Angewandte Medienwissenschaft (IAM) der ZHAW
Auch wenn Themen der Schulentwicklung sehr umsichtig erarbeitet und geführt werden, treten immer wieder Schwierigkeiten in der Umsetzung auf. Häufig geht es dabei um die fehlende Akzeptanz bei den beteiligten Akteuren. Eine sorgfältige, gezielte und zielgruppengerechte Kommunikation kann hier wesentlich zum Gelingen beitragen. Damit die Einführung einer Eltern-App beispielsweise die angestrebte Wirkung erzielt, muss die Kommunikation in der Einführungsphase den unterschiedlichen Bedürfnissen und Kompetenzen des Kollegiums und der heterogenen Zielgruppe der Eltern Rechnung tragen.
Kommunikation im Schulfeld hat und hatte zwar schon immer einen hohen Stellenwert. Während der Pandemie haben sich jedoch die genutzten Kommunikationskanäle mit den Anspruchsgruppen wie Schülerinnen und Schüler oder auch mit den Eltern verändert. Standen vorher vielerorts Briefe an die Eltern oder das Kontaktheft im Zentrum, sind inzwischen E-Mails an Eltern der Standard und Eltern-Apps werden reihum eingeführt. Damit hat sich die Kommunikation auch in den Schulen grundlegend verändert.
Zusammen mit Frau Prof. Dr. Nicole Rosenberger und ihrem Team des „Instituts für Angewandte Medienwissenschaft“ (IAM) der ZHAW nimmt die Fachstelle Bildung und ICT das Thema „Kommunikation im Zeitalter der Digitalität“ in vierfacher Hinsicht auf. Alle vier Umsetzungen sind aufeinander abgestimmt und ergänzen sich zu einer umfassenden Grundlage, mit der Schulen in ihrer Kommunikationstätigkeit und der Weiterentwicklung ihrer Kommunikation unterstützt werden.
1. Überarbeitung und Erweiterung des ICT-Guide
Im ICT-Guide werden die bestehenden Strukturen der einzelnen Kapitel (1-12) mit relevanten kommunikativen Aspekten erweitert, um eine strategische Ausrichtung der digitalen Medien für Information und Kommunikation mit internen und externen Zielgruppen im Medien- und ICT-Konzept zu ermöglichen.
Analog der Funktion und Struktur des ICT-Guides wird ein Anhang (gesamtschulisches Kommunikationskonzept) neu erarbeitet, welcher die Schulen bei der Erstellung respektive Überarbeitung ihres gesamtschulischen Kommunikationskonzepts unterstützt. Der Anhang wird mit Kapitel 11 des ICT-Guides verlinkt sein.
2. Überarbeitung und Erweiterung des ICT-Coach
Die Fachstelle Bildung und ICT unterstützt Schulen mit dem ICT-Coach auf dem Weg des digitalen Wandels. Im Handlungsfeld „Schulentwicklung“ sind bis anhin kaum Bezüge zur Entwicklung der Schulkommunikation im digitalen Wandel enthalten. Wir werden deshalb die Kommunikationsentwicklung und die Kommunikation der Digitalisierung im Sinne eines Veränderungsprozesses als neuen Teil des Kapitels «Schulentwicklung im digitalen Wandel» integrieren: Dabei umfasst Kommunikationsentwicklung nicht nur die Digitalisierung der Kommunikation, sondern auch die Weiterentwicklung der Kommunikationskultur einer Schule. Das vom Institut für Angewandte Medienwissenschaft entwickelte Online-Assessments zur Schulkommunikation, mit dem Schulen den Stand der Kommunikationsentwicklung einschätzen können, wird in den ICT-Coach eingebunden.
3. Blogartikel
Die Weiterentwicklungen der Webseiten ICT-Guide.ch und des ICT-Coach.ch werden über eine Blogpost-Reihe zur Kommunikationsentwicklung von Schulen im digitalen Wandel begleitet. Die Mitarbeitenden des „Institut für Angewandte Medienwissenschaft“ verfassen dazu Gastbeiträge für den Blog der Fachstelle Bildung und ICT. Damit wird es uns gelingen, einen umfassenden Blick auf eine zeitgemässe und wirksame Schulkommunikation zu lenken.
Diese Gastbeiträge wollen:
- auf die neun entwickelten Unterstützungsformate zur Schulkommunikation aufmerksam machen,
- Schulen für die Relevanz der Kommunikationsentwicklung sensibilisieren
- und schulspezifisches Kommunikationswissen vermitteln.
4. Prozessbegleitung bei der Erstellung eines gesamtschulischen Kommunikationskonzepts
Mit einem neuen Veranstaltungsangebot möchten wir die Volksschulen dabei begleiten, das Potenzial digitaler Medien in der Kommunikation mit Mitarbeitenden, Erziehungsberechtigten, Schülerinnen und Schülern und weiteren Anspruchsgruppen im Hinblick auf den digitalen Wandel gezielt und zielgruppengerecht zu nutzen und mit den analogen Kommunikationsaktivitäten abzustimmen.
Die teilnehmenden Schulen werden von der ZHAW bei der Entwicklung bzw. Überarbeitung eines gesamtschulischen Kommunikationskonzeptes im Hinblick auf den digitalen Wandel begleitet und unterstützt.
Die Prozessunterstützung durch das IAM der ZHAW verläuft in verschiedenen Phasen:
- Zum Auftakt und Abschluss des Unterstützungsangebots findet je eine Online-Veranstaltung für die primären (Schulleitungen und PICTS) und sekundären Zielgruppen (Vertretungen der Schulpflege) statt.
- Dazwischen nehmen die Schulleitungen allenfalls zusammen mit ihren PICTS an zwei Workshops am Institut für Angewandte Wissenschaft der ZHAW teil und arbeiten im Nachgang zu den Workshops 1 und 2 selbständig an einem Entwurf ihres Kommunikationskonzepts.
- In einem Feedback- und Beratungsgespräch mit Mitarbeitenden der ZHAW besprechen sie ihr Konzept und diskutieren ihre Fragen zu dessen Umsetzung sowie ihre Ansätze zur Verankerung im Kollegium.
Die in den Veranstaltungen diskutierten spezifischen Herausforderungen von Schulen sowie die Lösungsansätze bei der Konzepterstellung und -umsetzung werden wiederum in die Webseiten ICT-Guides und ICT-Coach und deren Erweiterung einfliessen. Somit steht das erworbene Wissen allen interessierten Schulen zur Verfügung.
Das Veranstaltungsangebot wurde auf Grund der aktuellen Pandemielage und der hohen Belastung der Schulen noch nicht definitiv terminiert. Die Auftaktveranstaltung und der erste Workshop könnte vorsichtig auf Ende Juni, anfangs Juli 2022 geplant werden. Sobald die Entscheidung bezüglich Terminen getroffen wurde, werden wir über diesen Kanal die Ausschreibungen veröffentlichen.
Wir freuen uns, diese anspruchsvollen Vorhaben zusammen mit Prof. Dr. Nicole Rosenberger und ihrem Team vom Institut für Angewandte Medienwissenschaft an der ZHAW anzugehen und umzusetzen. Die professionelle Herangehensweise und die herzliche Zusammenarbeit sind die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung. Und, an der Kommunikation wird diese Entwicklung mit Gewissheit nicht scheitern;-).