Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat als Abschluss eines breit angelegten Dialogprozesses ein alle Bildungsstufen vom Kindergarten bis zur Hochschule und zur beruflichen Aus- und Weiterbildung umfassendes Leitbild 2020 für Bildung in Zeiten der Digitalisierung «Lernen im Digitalen Wandel» (PDF) erarbeitet und publiziert. Das Ziel der Landesregierung ist es, alle Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, Studierende sowie die ganze Bevölkerung mit folgenden Zielen bestmöglich für den digitalen Wandel vorzubereiten.
Am Schluss der Präambel werden die zwei wichtigsten mit dem Lernen im Digitalen Wandel verbundenen Herausforderungen zusammengefasst:
«Bildung muss auf der einen Seite neues Wissen über digitale Technologien und Zusammenhänge vermitteln und auf der anderen Seite bekannte bzw. bestehende Inhalte in einen neuen Kontext stellen. Das erhöht die Anforderungen an die Lehrenden wie auch an die Lernenden. Gleichzeitig bietet sich aber auch die Chance, die Qualität von Lernen, Lehre und Ausbildung zu verbessern – durch neue Lernformen und Lehrmethoden, die zu mehr Diversität in unserem Bildungssystem und mehr Chancengleichheit führen. Mit digitalen Medien können wir individuelle Förderung und inklusive Bildungssettings unterstützen, um damit mehr erfolgreiche Bildungsabschlüsse zu erreichen und Abbrecherquoten zu senken.»
Digitale Strategie 2016 des Bundesrates
In der Digitalen Strategie 2016 des Bundesrates finden sich zum Thema Bildung unter Punkt 4.6.1. (Die Schweiz ist fit für die Digitalisierung) folgende zwei Kernaussagen wie sie ähnlich auch im Leitbild zu finden sind:
«Der Vermittlung von IKT-Kompetenzen über das Bildungssystem kommt eine zentrale Bedeutung zu. Eine Herausforderung besteht darin, die Einwohner und Einwohnerinnen dazu zu befähigen, mittels IKT in kompetenter Weise an politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Prozessen teilzunehmen sowie risikobewusst und eigenverantwortlich mit den Gefahren im Online-Bereich umgehen zu können.»
«Die fortschreitende Digitalisierung transformiert den Kontext, in dem Lehren und Lernen stattfindet. Durch die orts- und zeitungebundene Verfügbarkeit von Wissen werden Lernprozesse neu ausgerichtet und die Rollen der Lehrenden und Lernenden verändert. Diesen Veränderungen gilt es sowohl auf der Ebene der Individuen, des Unterrichts, der Schule und anderer Lernorte als auch auf der Ebene der Bildungs- und Forschungspolitik Rechnung zu tragen.»
Damit diese Ziele auf allen Bildungsstufen erreicht werden können, braucht es Massnahmen auf verschiedenen Ebenen. Mit den im Lehrplan 21 für die Volksschule definierten IKT-Kompetenzen wurde das erste strategische Ziel konkretisiert. Dieses gilt es nun im Schulalltag umzusetzen und auf die weiteren Bildungsstufen auszudehnen. Eine ebenso grosse Herausforderung ist die Umsetzung des zweiten strategischen Ziels, das Lernen und Lehren unter Einbezug de digitalen Möglichkeiten zu gestalten. Für beide Vorhaben könnte der Leitbilddprozess und das Leitbild aus Nordrhein-Westfalen eine Grundlage bilden.