Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer, Teil 2

Ich habe beschlossen, mich gemeinsam mit meiner Klasse Schritt für Schritt an das Thema heranzutasten. Herauskommen wird eine Unterrichtsreihe über 8 Lektionen. 

Google Docs: KI im Klassenzimmer

Jede Lektion beginne ich mit einem Social-Media-Beitrag, der meine Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten der KI staunen lässt. Beispiele sind die Generierung von Landing Pages, der AgeFilter von TikTok oder die Verhaftung von Donald Trump oder Emmanuel Macron. Dann tauschen wir uns kurz darüber aus.

Die erste Unterrichtsstunde im Fach “Aktuelle Zeitgeschichte”  begann mit der Frage an ChatGPT: “Mache mir 20 Vorschläge für eine 7. Klasse zum Thema ‘Aktuelle Zeitgeschichte’. Was könnte sie interessieren?”

Bild: Fobizz KI-Assistenz für Texte

Anschliessend folgte eine Diskussion über gute und schlechte Vorschläge (erste Begrenzungen sichtbar machen).  Die Schülerinnen und Schüler wählten dann ein Thema mit der Auflage, es “persönlich” zu machen. D.h. nicht “Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesellschaft”, sondern “Auswirkungen der Corona-Pandemie auf mich”. 

In der zweiten Lektion ging es um KI-Assistenz als Person, wobei die Schülerinnen und Schüler mit einer fiktiven Person (Albert Einstein, Greta Thunberg, Beyoncé, etc.) chatten konnten und erste Chat-Erfahrungen sammeln durften. Der anschliessende Reflexionsteil gab einen guten Einblick in das Wohlbefinden und die Gedanken der Schülerinnen und Schüler: Künstliche Intelligenz, (m)ein erster Eindruck: Beschreibe deine ersten Eindrücke (Erstaunen, Chancen, Gefahren, Fragen, etc.), die du zum Thema “Künstliche Intelligenz” zum jetzigen Zeitpunkt hast.

Reflexion: Blackbox (Wochenrückblick)

Bei der Diskussion über künstliche Intelligenz im Unterricht waren die Schülerinnen und Schüler überrascht und begeistert, wie realistisch die KI reagierte und sich wie eine echte Person verhielt. Sie stellten dieselbe Frage mehrmals und erhielten jedes Mal unterschiedliche Antworten. Einmal war eine Person noch am Leben, zwei Fragen später war sie plötzlich tot. Die KI liess sich sogar beeinflussen und gab teilweise falsche Antworten, blieb aber hartnäckig, wenn man sie darauf ansprach. Ein Schüler konnte sich sogar in seiner Muttersprache Persisch unterhalten. By the way: die KI-Assistenz kann auch Schweizerdeutsch, zumindest ein Dialekt.

Es gab auch lustige Momente, als die KI Beyoncé mit einem Schüler zu flirten begann oder als eine Schülerin von der KI einen Heiratsantrag bekam und diesen auch annahm. Die Frage “Besteht die Gefahr, dass ich mich in die KI verliebe?” führte zu einer lebhaften Debatte.

Die Entwicklung der KI bereitete einigen Schülerinnen und Schülern jedoch Sorgen. Einige Informationen wurden falsch wiedergegeben und es war schwierig, die KI zu überzeugen. Einstein hat seine Relativitätstheorie zu kompliziert erklärt, aber als ein Schüler ihn darum bat, es für ein 6-jähriges Kind zu erklären, gelang es ihm. Insgesamt war die Diskussion über künstliche Intelligenz in der Klasse eine spannende Erfahrung, die die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken anregte.

Foto: Dieter Seeger

Ein weiteres Tool, das wir kennen und schätzen gelernt haben, ist DeepL. Das ist ein Übersetzungs- und Schreibprogramm aus Deutschland, das auf neuronalen Netzwerken basiert. Ich habe den Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie ich einen deutschen Text ins Englische übersetze, dann zurück ins Deutsche und einzelne Wörter oder Satzstellungen so verändere, dass mein Schreibstil durchscheint.

Der nächste Schritt war das Kennenlernen und Ausprobieren eines KI-Assistenten für Texte. Die Zeitersparnis durch die Korrektur von Rechtschreib- und Grammatikfehlern oder Vorschläge für alternative Formulierungen wandelte sich schnell zu der Frage, wie man eigene Texte in einem Chatverlauf optimieren oder umschreiben lassen kann.

Mit Teachable Machine (teachablemachine.withgoogle.com) habe ich meinen Schülerinnen und Schülern gezeigt, wie sie ohne Programmierkenntnisse eigene KI-Modelle erstellen können. Das Tool ist sehr einfach zu bedienen und ermöglicht es, verschiedene Arten von KI-Modellen zu erstellen, zum Beispiel Bilderkennung oder Spracherkennung. Meine Schülerinnen und Schüler waren begeistert von der Möglichkeit, eigene KI-Modelle zu erstellen und damit zu experimentieren.

Als nächstes werde ich mich mit dem Thema „Bessere Eingaben = Bessere Ergebnisse“ beschäftigen und meinen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie man die Qualität der Eingaben verbessern kann, um auch die Qualität der Ergebnisse zu verbessern. 

Ein weiteres wichtiges Thema im Zusammenhang mit KI sind Datenschutz und ethische Fragen. Ich lege grossen Wert darauf, dass sich meine Schülerinnen und Schüler der Risiken und ethischen Fragen im Zusammenhang mit KI bewusst und sensibilisiert sind. 

Abschliessend werde ich die KI-Bildgenerierung mit Midjourney vorstellen und meinen Schülerinnen und Schülern zeigen, wie man Bilder basierend auf bestimmten Eingaben generieren kann.

Zur Zeit bin ich daran und erstelle zwei Online-Kurse: der eine wird “KI für Lehrer:innen” heissen, der andere “KI mit Schüler:innen”. Ich habe dafür die entsprechende Domain kiik.ch: Künstliche Intelligenz im Klassenzimmer reserviert.

Dieser Artikel wurde zu 80% selbst geschrieben, zu 20% mit Hilfe einer KI generiert und am Ende mit deepl.com/write optimiert.

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