Insight Berufsbildung beleuchtet in Gesprächen mit Fachleuten regelmässig aktuelle Themen der Berufsbildung. Im aktuellen Kurzinterview mit Markus Koch, Partner beim Beratungsunternehmen Deloitte, wie eine zukünftige Berufsbildung gestaltet sein muss, um Jugendliche und Erwachsene für die sich durch die Digitalisierung rasch ändernden beruflichen Anforderungen fit zu machen und fit zu halten. Dazu hat er fest, dass man währen einer Berufslaufbahn sich regelmässig neue benötigte oder zu wenig gefestigte Kompetenzen aneignen oder sogar einen neuen Beruf lernen muss.
«So sollte es nicht nur beim Eintritt in das Arbeitsleben möglich sein einen Beruf zu erlernen, sondern auch später im weiteren Verlauf und dann modular abgestimmt auf die unterschiedliche Vorbildung der Mitarbeitenden. Die Ausbildungsbedürfnisse werden sich schneller als in der Vergangenheit ändern und demnach müssen Lehrpläne zeitgerecht angepasst werden können.»
Bezüglich der anzustrebenden Lernkultur hält er im Gespräch fest:
«Wichtig erscheint mir eine Unterrichtskultur in der die Schüler/Studenten schon früh eine angemessene Mitverantwortung für den Lehrbetrieb übernehmen können, wo das Lernen und zum Teil auch «Liefern» in Gruppen erfolgt und das Zurechtfinden in ambivalenten Situationen geschult wird. Selbstverständlich gehört dazu auch, dass die Lernenden dazu herangeführt werden, zu experimentieren und aus Fehlern konsequent zu lernen.»
Eine ausführlichere Darlegung zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Mitarbeiter, die Unternehmen und das Bildungssystem findet sich in der aktuellen Studie «Welche Schlüsselkompetenzen braucht es im digitalen Zeitalter?» des Beratungsunternehmens Deloitte, an der Markus Koch mitgearbeitet hat. Sie beleuchtet die Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Schweizer Beschäftigten und zeigt auf, welche Kompetenzen in Zukunft besonders gefragt sein werden. Ebenso wird der Frage nachgegangen, wie das Bildungssystem und die Unternehmen auf diese Veränderungen reagieren sollten.