Aktive Medienpartizipation

Die mit dem Leitmedienwechsel einhergehende Bedeutungszunahme partizipativer Medien (Web 2.0, Social Media) hat die Mediennutzung insbesondere der jüngeren Menschen stark verändert. Statt passivem Medienkonsum rückt der aktive, produktionsorientierte und oft auch spielerische Umgang mit Medien und Medieninhalten ins Zentrum. Diese partizipativere Mediennutzungskultur wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus, also auch auf die Art unseres Lernens und damit verbunden der Ausgestaltung von Bildung.

In einem White Paper beschreibt Henry Jenkins zentrale Herausforderungen, die partizipative Medien an unser Bildungssystem stellen. Als eine die gesellschaftlich-kulturelle Entwicklung stark prägende Herausforderung nennt er dabei die sich gegenwärtig entwickelnde, medial gestützte Partizipationskultur. Er beschreibt in der Folge elf mediale Kernkompetenzen als Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme an einer medial gestützten Partizipationskultur, die es unter anderem im Rahmen der Schule zu fördern gilt. Dazu gehören u.a. die Kompetenzen:

  • im Netz Informationen und Wissen suchen, analysieren und publizieren
  • kollektiv Texte und andere Medien zu produzieren
  • die Glaubwürdigkeit und ethische Vertretbarkeit von Medieninhalten beurteilen
  • die Umgebung global zu erfassen und bei Bedarf auf Details fokussieren zu können
  • kreativ mit die kognitiver Kompetenzen erweiternden Systemen ermöglichen
  • kollektiv Wissen zur Verfolgung eines gemeinsamen Ziels produzieren

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In seinem Artikel «Aufwachsen in einer medialen Partizipationskultur» formuliert Michael Wagner aufbauend auf das Whitepaper von Henry Jenkins vier Leitsätze für die Schule des 21. Jahrhunderts. Der Beitrag schliesst mit der Aufforderung den Leitmedienwechsel mit all seinen technologischen und kulturellen Aspekten in die Arbeit der Schule unter Einbezug der mediale Lebensumwelt der Lernenden zu integrieren.

Eine Möglichkeit, die aktive Medienpartizipation im Rahmen zu fördern besteht darin, dass die Schule vermehrt digital unterstützte kooperative Formen der Wissensaneignung und Medienproduktion mit Hilfe persönlicher Werkzeuge und Medien aller Art aktiv fördert. Damit können alle Beteiligten sich praktische Medienkompetenz und allgemeines Wissen über Art und Wirkung von Medien aneignen, die persönliche Mediennutzung reflektieren und darauf basierend auch wertvolle Kompetenzen für eine aktive Partizipation an der heutigen Gesellschaft aneignen.

 

 

 

 

 

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2 Gedanken zu „Aktive Medienpartizipation“

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