Rückblick auf die edu-ict-Tagung 2018

Pünktlich um 13:45 Uhr eröffnete René Moser die edu-ICT-Fachtagung 2018 mit dem Schwerpunkt: «Digitalisierung – mehr als nur Geräte; Eine Challenge?». Die digitale Transformation in der Bildung beeinflusst die Arbeit der Fachstelle bereits seit mehreren Jahren. Mit einem Rückblick auf die Themen der vergangenen Tagungen hob René Moser nochmals die Bedeutung der Begriffe «Prozessveränderungen», «Kulturwandel» und «Technologie» im Zusammenhang mit der Digitalen Transformation hervor. Im Ausblick auf den Tagungsschwerpunkt 2018 «Digitalisierung – mehr als nur Geräte; Eine Challenge?» griff Nadia Bruhin, Mitarbeiterin der Fachstelle Bildung und ICT sowie Teilprojektleiterin von ICT-2022, diese Begriffe erneut auf. Sie wagte den Ausblick, diese und weitere Begriffe im Verlaufe der Tagung zu ordnen und zusammenzuführen. Zudem erläuterte sie die Programmpunkte und die zu erwartenden Inhalte der Tagung anhand des Programmes.

Der Hauptreferent der Tagung, Dr. Markus Reimer, führte in zwei humorvollen wie auch tiefgründigen Referaten seine Gedanken zur Digitalen Transformation aus.   Als erstes skizzierte er die Unterscheidung zwischen der Digitalisierung und der Digitalen Transformation. Anschliessend zeigte er an Hand des Ishikawa-Modells aktuelle Einflüsse auf die digitalen Transformation auf. Abgerundet wurde sein erstes Referat mit Überlegungen zum Sinn und Unsinn von digitaler Transformation und die Frage nach dem Mehrwert einer Digitalisierung rückte in den Mittelpunkt.

 

 

Anschliessend an das erste Referat waren die Teilnehmenden eingeladen, an Gruppentischen aktiv zu werden. Auf Grund des ersten Referates wurde die Frage nach dem Mehrwert der digitalen Transformation in der Bildung in den Raum gestellt. Gemeinsam in drei Google-Docs-Dokumenten setzten sich die 16 Gruppen mit den Fragen: „Wo im Schulbetrieb soll/kann/muss digital transformiert werden? Von wem zu wem? Was wird danach besser?“ auseinander.

Die Intensität, mit der sich die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer den Fragen angenommen hatten und Lösungen formulierten, war beachtlich und erfreulich,  sodass diese Diskussionen bis über die Pause hinaus geführt wurden. Die Resultate sind hier einsehbar.

 

Im zweiten Referat nahm sich Dr. Markus Reimer dem Zusammenspiel von „Top-down“ Vorgaben oder „Botton-up“ Bewegungen in Fragen der Digitalisierung an. Eine erfolgreiche Digitalisierung bedingt ein Handeln aus beiden Perspektiven. In Schulen entscheidet die Funktion, welche eine Person in der Schule inne hat, von welche Perspektive eine Initiative gestartet wird. Bei der Umsetzung gilt es jedoch, die andere Perspektive ebenso einfliessen zu lassen.

Nach einer kurzen Fragerunde verabschiedeten die Teilnehmenden Markus Reimer mit grossem Applaus.

 

Nadia Bruhin stellte sich am Schluss der Challenge, die verschiedenen Aspekte der digitalen Transformation anhand eines Modells für Schulen einzuordnen und zusammenzuführen.  Die in einem Zahnrad dargestellten Treiber der digitalen Transformation „Technologie“, „Prozessveränderungen“ und „Kulturwandel“ wurden nochmals angesprochen und auf ihre Bedeutung hin untersucht. Damit der Motor der digitalen Transformation laufen kann, müssen sich alle drei Zahnräder in Bewegung setzen. Zusätzlich wurden die beiden Wirkungsebenen „Unterrichtsentwicklung“ und „Organisationsentwicklung“ unterschieden. Denn nicht nur der Unterricht wird von Entwicklungen der Gesellschaft geprägt, sondern auch die Schule als Organisation (Stichwort: Orts- und zeitungebundenes Arbeiten) rückt in den Fokus der Digitalisierung.  Zum Abschluss in diesem theoretischen Teil wurde das Zusammenspiel von „Top-down“ und „Bottom-up“ bei Entwicklungsanstössen im Bereich ICT nochmals betont.

Anhand des Beispiels „Einführung von Office 365“ zeigte Nadia Bruhin die Vielschichtigkeit einer solchen Umsetzung auf. Um eine Akzeptanz einer solchen „Top-down“-Entscheidung im Gesamtteam zu erhöhen wurden mögliche Massnahmen auf der kulturellen und prozessualen Ebene aufgegriffen und besprochen.  

Das an der Tagung vorgestellte grafische Modell nutzt die Fachstelle Bildung und ICT bei Beratungen mit Schulleitungen und Behörden, um Fragen rund um die Digitalisierung in Volksschulen systematisch anzugehen.

Nach der Verabschiedung von Andreas Meier, der all die Jahre die Fachstelle und die Tagung geprägt hatte und nun in Pension geht, traf sich ein grosser Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Bistro zum Apéro, zum weiteren Gedankenaustausch oder einfach zum Netzwerken.


Unterlagen


Ausblick auf kommende Veranstaltungen der Fachstelle Bildung und ICT

  • Lernreisen durch fünf Inspirationsräume: Die Lernreisen führen die Teilnehmenden zu fünf ausgewählte Firmen und Institutionen. Dabei erfahren sie aus erster Hand Inspirierendes zum Thema «Lernen und Führen im digitalen Zeitalter». Im Gespräch mit den Führungspersonen und den anderen Teilnehmenden werden vor Ort und netzbasiert Umsetzungsmöglichkeiten und -projekte an den Schulen diskutiert und ggf. geplant.

 

  • ICT – ein Thema für Schulleitungen: Der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter Zürich (VSLZH) organisiert zusammen mit der Fachstelle Bildung und ICT die Themenreihe „ICT – auch ein Thema für Schulleitungen“. An der kommenden Veranstaltung steht der Datenschutz resp. der Schutz der Daten im Zentrum. Weitere Informationen und der Link zum Anmeldeformular sind in diesem Artikel (Link zum Artikel) aufgeschaltet.
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1 Gedanke zu „Rückblick auf die edu-ict-Tagung 2018“

  1. Was heisst: „… mehr als nur Geräte“? Es sind nur die Geräte und nur die Technik, welche die Pädagogik, die Methodik und Didaktik bestimmen. Alles andere ist Augenwischerei. Nur wer die Geräte sprich die Technik beherrscht, kann in der Bildung im digitalen Umfeld mitreden.

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