Bildung der Zukunft oder Kopfreform?

In einem kürzlich – im Rahmen der Tele-Akademie – gehaltenen Vortrag (YouTube) zeigt Gunter Dueck (Mathematikprofessor und bis zu seiner Pensionierung Cheftechnologe bei IBM) anhand von konkreten Beispielen in gewohnt pointierter Weise auf, wie immer mehr Wissen und Kompetenz in digitale Systeme verlagert wird und sich dadurch viele Arbeiten, Dienstleistungen und Berufsfelder stark verändern oder gar obsolet werden.

Daraus leitet er ab, was es zur Bewältigung der digitalen Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft neben Fachwissen sonst noch an Kompetenzen braucht.

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Und wo sieht Gunter Dueck die Herausforderung im Bereich der Bildung und Weiterbildung?:

«Bildung muss einen Sinn für professionelles Arbeiten erschliessen. Wo aber lernen wir Projektleitung, Konfliktbewältigung, Kommunikation, Organisation, Verkaufen oder Managen? Kindergarten, Schule, Gymnasium und Universität verschulen sich immer stärker und füllen nur noch die Festplatte im Kopf».

«Früher wurde man vor dem eigentlichen Arbeiten in Großunternehmen noch Monate lang geschult und durch alle Abteilungen geschickt. Zu teuer, sagen die heutigen Manager. Sie wollen fertige Alleskönner einstellen. Sind alle verrückt geworden? Müssen wir nicht Bildung ganz neu denken? Von Wissenschaftlichkeit auf Professionalität schalten? Ich fordere eine Kopfreform, vor allem bei den Entscheidern. Wir brauchen Neue Bildung – Empowerment, nicht nur Enlightenment.» (Quelle)

Bei der digitalen Transformation der Bildung geht es also gemäss Gunter Dueck nicht um die digitale Optimierung herkömmlicher Wissensvermittlung, sondern um das Erfahren und Lernen, was professionelles Arbeiten heisst und was man dafür alles können muss.

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